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Künstliche Intelligenz

Kolumne zur Cybersicherheit: Cyberkriminelle (Teil 10)


An dieser Stelle geht es jeden Monat um Cyberkriminelle, IT-Sicherheitslücken oder neue, spannende digitale Themen. Heute stelle ich Ihnen eine künstliche Intelligenz vor, die unser Leben verändern wird.


An dieser Stelle geht es jeden Monat um Cyberkriminelle, IT-Sicherheitslücken oder neue, spannende digitale Themen. Heute stelle ich Ihnen eine künstliche Intelligenz vor, die unser Leben verändern wird.

Unter einer «künstlichen Intelligenz» (KI) versteht man ein Computersystem, das in der Lage ist, komplexe Aufgaben zu lösen, wie das ein Mensch machen würde. Es geht also nicht darum, eine Liste möglichst passender Webseiten zu einem eingetippten Suchbegriff auszuspucken, wie das Google macht. Es geht auch nicht um Alexa, die: «zwölf Grad Celsius», auf die Frage: «Wie warm ist es heute in Zürich?», zurück plappert. chatGPT, die «Künstliche Intelligenz» von der derzeit so viel in der Presse die Rede ist, kann Aufgaben lösen wie: «Schreibe mir im Stile eines Achtjährigen einen dreiseitigen Aufsatz über Wilhelm Tells Leben, diskutiere am Ende, ob er eine historische Figur oder Sage ist und beende den Aufsatz mit einem Witz über Armbrüste.»


Für die Antwort braucht das System gerade mal eine Minute. Und das Ergebnis wird so gut sein, dass man mit dem Text in der Schule eine gute Note erhält. Das Gleiche wird passieren, wenn man chatGPT eine Physik-Matura-Aufgabe lösen lässt. Und das ist ein Problem. Warum sollten Schülerinnen und Schüler an einem sonnigen Nachmittag dämliche Hausaufgaben lösen und Aufsätze schreiben (und dabei lernen und sich weiterentwickeln), wenn sie die Lösung fix und fertig in einer Minute aus dem Internet herunterladen können? Zudem: Lehrerinnen und Lehrer sowie Professorinnen und Professoren werden beim Korrigieren der Arbeiten keine Chance haben, zu erkennen, ob die abgegebenen Texte maschinengeneriert sind oder von einem Schulkind stammen. Sie müssen daher vermehrt auf mündliche oder schriftliche Prüfungen mit Anwesenheitspflicht setzen.


Es gibt auch Menschen, die befürchten, dass eine KI ihnen den Arbeitsplatz wegnehmen wird. Warum beispielsweise sollten Modefirmen weiterhin Designer für Sommerkleider bezahlen, wenn eine KI zwanzig wunderschöne Sommerkleider kostenlos in drei Minuten generieren kann, die modern sind und dem Geschmack der meisten Schweizer entsprechen? Um es mit Danton zu sagen: Die Revolution frisst ihre eigenen Kinder. Eine KI lernt aus Mustern alter Daten. Die zwanzig neuen Sommerkleider kann sie nur generieren, weil sie mit Bildern und Daten tausender von menschlichen Designern entworfener Sommerkleider der letzten hundert Jahre gefüttert wurde. Würde es keine (echten) Designer mehr geben, versiegt die Quelle, mit der die KI lernt und sie bleibt auf ihrem jetzigen Wissensstand stehen.


Was mich an chatGPT aber beunruhigt, ist die freie Verfügbarkeit für jeden und insbesondere, dass die KI nicht zwischen Gut und Böse unterscheidet. Sie kann nämlich nicht nur Schulaufsätze generieren, sondern auch Schadsoftware: «Schreibe mir einen Computervirus in der Programmiersprache C++, der sich als Microsoft-Office-Update tarnt und alle Daten des Opfers verschlüsselt und nach drei Wochen löscht.» Sie merken sicherlich, welche Möglichkeiten das bietet. Arbeitslose Sommerkleid-Designer können dank KI schon heute nahtlos in einen neuen Beruf wechseln und auch ohne Vorbildung Cyberkrimineller werden.


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